Lions besuchten die Kooperative Regionalleitstelle in Osnabrück

Bersenbrücker Land | 25. Januar 2023 | Bernhard Birmes
Lebensbedrohliche Erkrankung, Unfall, Brand? Wen erreiche ich, wenn ich die Notrufnummer „112“ wähle?
Christian Kessens (3.v.l.) erläutert die Arbeitsweise der Kooperativen Regionalleitstelle Osnabrück | Bernhard Birmes

Lebensbedrohliche Erkrankung, Unfall, Brand? Wen erreiche ich, wenn ich die Notrufnummer „112“ wähle?  Welches Rettungsfahrzeug kommt schnellstmöglich zu mir?  In welches Krankenhaus werde ich transportiert? Christian Kessens, stellvertretender Leiter, informierte am  25.01.2023 Interessierte aus dem Lions Club Bersenbrücker Land über die Arbeit der Regionalleitstelle.

Die Kooperative Regionalleitstelle entstand im Jahr 2012 aus dem Zusammenschluss der Feuerwehr-  und Rettungsleitstelle des Landkreises und der Stadt Osnabrück sowie der Polizeileitstelle für den Landkreis Osnabrück und das Emsland und befindet sich in einem Raum im Kreishaus am Schölerberg. „Die 112 und die 110 sind zusammengezogen“, so Kessens. Gemeinsame Einsätze, z. B. bei Verkehrsunfällen, können hier mit direkten Absprachen gelenkt werden.

Für den Bereich Feuerwehr und Rettungsdienst stehen 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sogenannte Disponenten, in zwei Schichten zur Verfügung, die die Notrufe annehmen, Art und Umfang der Notfallsituation mit den Anrufenden klären und geeignete Rettungsmittel alarmieren. Ca. 1000 Anrufe pro Tag mit Hilfeersuchen sind zu bewältigen. Hierbei steht den Disponenten umfangreiche elektronische Unterstützung zur Verfügung, u. a. mit einem standardisierten Abfrage - Programm zur Ermittlung der Art der Notfallsituation und der Lebensbedrohung, zur Lenkung von Notarzteinsatzfahrzeugen, Rettungswagen, Rettungshubschrauber und Feuerwehrkräften und einem elektronischen „Bettennachweis“, in dem alle Krankenhäuser der Region freie Betten in den einzelnen Fachabteilungen zur Behandlung von Notfallpatienten an die Leitstelle melden. Der Standort des Hilfesuchenden und die Positionen der Rettungsfahrzeuge können ständig über GPS ermittelt und verfolgt werden. „Ohne zunehmende Digitalisierung wäre das nicht mehr zu schaffen“ sagte Kessens.

Christian Kessens gab auch interessante Einblicke in die Strategien zur Lenkung von Feuerwehr- und Rettungseinsätzen bis hin zu schwersten Unfällen mit einer Vielzahl von Verletzten, Amoklagen oder bei leider auch im Gebiet der Regionalleitstelle immer wieder auftretender Gewalt im Einsatzdienst.

Die Besucher des Lions Clubs konnten tiefe Einblicke in die Arbeit der Leitstelle erhalten und diskutierten lange mit dem stellvertretenden Leiter.